Als Kind war die Welt ein Abenteuer! Alles war besonders und nur
wenig konnte ich verstehen. Nach und nach lernte ich mehr und begriff
was um mich vorgeht - die Welt verlor etwas von ihrem Zauber.
Schlussendlich dachte ich als Jugendlicher in der falschen Zeit geboren
zu sein, denn was will man heute noch entdecken?
Mechanik, Motoren, Strom, Computer und das Internet sind erfunden. Die Welt wurde entdeckt und bereits Kartographirrt und
bereits das Weltall hat man erreicht und den Mond betreten. Natürlich
kann man vieles verbessern, aber wirklich entdecken? Bestimmt wird es
erst wieder in der nächsten Generation spannend, wenn die Menschheit die
Weiten des Alls erforscht. Mist, also wirklich genau zur falschen Zeit
geboren.
Ich weiß, dass jetzt einige denken werden, dass
unsere Tiefsee noch nicht erforscht ist und da haben sie recht, aber ich
bin kein großer Freund von Wasser, somit ist dies aus persönlichen
Gründen ausgeschlossen.
Aber die Flinte
habe ich nicht ins Korn geworfen. Ich möchte auch nicht von den Wundern
im eigenen Umfeld und bei den eigenen Kindern schwärmen, dass ist mit
diesen Gedanken nicht gemeint. Die Welt ist auch wunderschön, wenn wir
eine Menge verstehen können.
Die wirkliche Entdeckung ist
eine Andere, ein Themengebiet welches unerforscht und unbekannt ist und
es liegt vor unser aller Nase. Ein neues und funktionierendes
Gesellschaftsmodell ist zu entdecken. Kriege und Ungerechtigkeiten
herrschen seit Beginn der Geschichtsschreibung und bestimmt auch schon
darüber hinaus. Dennoch sind unsere Gesellschaftssysteme alt und
verstaubt und die Änderungen sind meist nur Faceliftings alter Modelle.
Doch selbst Innovationen und Fortschritte können nicht ansatzweise mit
den Entwicklungen in der Technik mithalten. Da stecken Menschen Herzblut
rein und erforschen Bahnbrechende Neuerungen die unserer aller Leben
bereichern und verändern. Aber warum geschieht dies nicht in unserem
Zusammenleben? Warum sind die Normen unseres Umganges so festgefahren?
Sicherlich
spielt es eine große Rolle, dass die führenden Personen in
Wissenschaft, Politik und Industrie keine Änderungen wollen. Fraglich
ist dabei, ob sie wirklich etwas zu befürchten hätten - ich denke
nämlich nicht, dass es für sie von Nachteil wäre. Andererseits kann
nicht ein kluger Kopf die Haltung einer ganzen Gesellschaft in seiner
Werkstatt lösen - Außer er schafft es einen Gehirnwellenmanipulator zu
entwickeln. Um unser aller Denken zu wandeln, muss jeder mitziehen
wollen oder müssen. Wir haben keine Belohnungen für soziales und
volkswirtschaftliches Verhalten über die Anerkennung im Bekanntenkreis
heraus. Eher werden bereits Prominente für Spenden gekürt oder ähnlich
große Heldentaten schaffen es in die Medien. Aber was ist mit dem
täglichen netten Worten zu den Kollegen, für die Hilfe beim Herabsteigen
einer Treppe für eine alte Dame oder dem Anhalten bei einer Panne um
seine Hilfe anzubieten. Ich plädiere dafür im großen Kontext zu denken
und die Gesellschaft langsam aber nachhaltig zu reformieren.
Als
winzigen Schritt in die richtige Richtung biete ich den "Random Act of
Kindness" an. Tut etwas Nettes ohne einen besonderen Grund und am Besten
auch ohne euch die "Opfer" gezielt auszusuchen. Bringt auf der Arbeit
selbstgebackenes mit, lasst ein paar Cent auf der Straße fallen - und
erinnert euch wie sehr man sich über gefundenen Geld freut, schreibt
nette Briefe und verteilt sie oder haltet auf der Straße an und helft
jemanden, der gerade etwas aufsammelt oder halten muss. Die
Möglichkeiten sind unzählbar und wenn es schule macht, hat jeder was davon. Das ist die positive Form von: "und was wenn das alle machen?"
Euch allen einen großartigen Tag!